Projekte

Offensive Frühe Chancen: Lernort Praxis

Projektlaufzeit
August 2013 bis Mitte 2016

INA.KINDER.GARTEN beteiligte sich am Bundesprojekt „Lernort Praxis“ im Programm „Offensive Frühe Chancen“. Die aus Projektmitteln finanzierte Zusatzkraft – eine Praxismentorin – vernetzte sich mit den Ausbildungsorten. Dabei wurden Ideen und Strategien entwickelt, wie pädagogische Fachkräfte in der berufsbegleitenden Ausbildung sowie Praktikant:innen unterstützt werden können.

Ab August 2013 wurden in einer Pilotphase 76 Projekte mit einer maximalen Projektlaufzeit von drei Jahren in sieben Bundesländern gefördert. Für diese Pilotphase stellte der Bund insgesamt acht Millionen Euro zur Verfügung, um einen weiteren Beitrag dazu zu leisten, Fachpersonal zu gewinnen und zu qualifizieren sowie die Qualität der Kindertagesbetreuung zu stärken.

INA.KINDER.GARTEN war mit drei Kitas als Einrichtungsverbund an dem Programm beteiligt: Dresdener StraßeHabersaathstraßeund Flurweg. Diese Einrichtungen konnten bis Mitte 2016 über eine insgesamt halbe zusätzliche Erzieher:innenstelle verfügen. Die damit verbundene Zusatzaufgabe umfasste neben der Praxisanleitung auch die Gewinnung neuer Personengruppen als Fachkräfte. Daher wurde damit eine fest angestellte Co-Leitung betraut. Der dadurch frei gewordene Stellenanteil wurde befristet von außen besetzt.

Ziel des Bundesprogramms „Lernort Praxis“ war, die Qualität in den Kindertageseinrichtungen zu steigern, indem die Praxisanleitung gestärkt wird. Darüber hinaus sollte die Zusammenarbeit mit dem Lernort Schule gefördert werden, der die Gesamtverantwortung für die Ausbildung der frühpädagogischen Fachkräfte trägt. Das gemeinsame Ziel war, eine Ausbildung zu gestalten und anzubieten, die sinnvoll zwischen Theorie und Praxis abgestimmt und qualitativ hochwertig ist. Die Entwicklung verschiedener Instrumente der Kooperation sollten zu einer engen Verzahnung der beiden Lernorte beitragen.

In Zeiten eines zunehmenden Fachkräftebedarfs galt es auch, Personenkreise für die Tätigkeit im frühpädagogischen Bereich zu gewinnen, die bis dato in Kindertageseinrichtungen unterrepräsentiert waren. So gab es vergleichsweise wenige Fachkräfte mit Migrationshintergrund oder männliche Fachkräfte in Kitas. Eine weitere potenzielle Zielgruppe waren berufserfahrene Personen, die einen Berufswechsel anstrebten, sowie höherqualifizierte Schulabgänger:innen mit Hochschul- oder Fachhochschulreife. Die Praxisanleiter:innen in den Kindertageseinrichtungen gingen auf mögliche besondere Bedarfe dieser Personengruppen ein und trugen mit einer professionellen, passgenauen Anleitung dazu bei, diese stärker an die Tätigkeit zu binden. Daher war die Praxisanleitung bisher unterrepräsentierter Personengruppen ein weiteres Anliegen des Bundesprogramms.

Die Praxismentorin …

  • verankerte und entwickelte die Praxisanleitung in der Konzeption der Kindertageseinrichtung in Abstimmung mit der Leitung weiter,
  • unterstützte die Praxisanleiter:innen bei der Begleitung der anzuleitenden Personen im pädagogischen Alltag,
  • ist bis heute Modell guter Praxis für die Praxisanleiter:innen sowie für die anzuleitenden Personen,
  • etablierte im Team eine Kultur und Struktur des Austauschs, der Reflexion und der kollegialen Beratung für das Thema der Praxisanleitung,
  • gab Wissen und Kompetenzen an das Team weiter, fungierte als Ansprechperson und gestaltete Teamfortbildungen, identifizierte etwaige Bedarfe für Coaching und Supervision und organisierte in Abstimmung mit der Leitung gegebenenfalls solche ergänzenden Angebote,
  • intensivierte die Kooperationen mit dem Lernort Schule in Abstimmung mit der Leitung,
  • förderte den Austausch zwischen den anzuleitenden Personen und
  • unterstützte die Leitung dabei, die Konzeption der Kindertageseinrichtung als Lern- und Ausbildungsort nach außen bekannt zu machen und aktiv um anzuleitende Personen zu werben.