Flügelschlag
Das #ECHTINAKINDERGARTEN Blog
21
Okt 2019

Kita Brüsseler Straße rettet junge „Oachkatzl“


„Schaut mal, vor dem Fenster sind Eichhörnchen!“, riefen Anfang Oktober die Kinder im INA.KINDER.GARTEN Brüsseler Straße. Schnell griffen sie Jacken und Schuhe und schlichen in den Garten, um die Tiere vorsichtig zu bestaunen. Doch die drei Eichhörnchen waren ganz furchtlos, schauten neugierig aus ihrer Kobel hinaus – so nennt man ihr Nest – und kletterten munter an den Baumstämmen, später sogar an den Beinen hinauf und hinunter.

So schön das war – es kam dem Kita-Team seltsam vor. Es wirkte fast, als wenn die Tiere Hilfe suchten. Auch den Kindern fiel gleich auf, dass diese Eichhörnchen viel kleiner waren als jene, die sie sonst im Garten sahen. Gemeinsam recherchierten Pädagog*innen und Kinder im Internet die Entwicklungsstufen von Eichhörnchen. Schnell fanden sie dabei heraus, dass das Verhalten der drei Jungtiere nur eins bedeuten konnte: Diese Eichhörnchen hatten ihre Eltern verloren. 

Doch was war zu tun? Durfte man die Tiere anfassen oder beißen sie womöglich? Und woher die Muttermilch nehmen, die sie noch brauchten?

Zum Glück stieß das Team auf die Hotline des Eichhörnchen Notruf e.V. Dort bekam es erklärt, dass die Jungen auch Katzenmilch mögen und man sie unbesorgt und behutsam einfangen könne. Doch obwohl die Kinder flugs ein Nest aus alten Kartons und Handtüchern gebaut haben, wollte das Fangen nicht recht gelingen. Immer wieder entwischten die flinken „Oachkatzl“, wie man sie in Österreich und Bayern nennt.

Schließlich rückte eine freundliche Mitarbeiterin des Eichhörnchen-Notdiensts an und brachte die Jungtiere in eine Pflegeunterkunft. Dort werden sie nun so lange mit spezieller Milch und später mit Nüssen und Kernen gefüttert, bis sie kräftig genug sind, um in der Natur zu überleben. Rettung in letzter Sekunde sei das gewesen, denn die Eichhörnchen waren schon ganz geschwächt und sehr mager. Dass sie sich in der Not Hilfe bei Menschen gesucht haben, sei dabei einzigartig – kein anderes Tier traue sich das.

Für den Herbst plant die Kita einen Ausflug zu den ehemaligen Mitbewohnern. Schließlich wollen alle sehen, wo sie jetzt leben und wie sie sich entwickeln.