Flügelschlag
Das #ECHTINAKINDERGARTEN Blog
19
Okt 2020

Bundesweites Interesse am INA.KINDER.GARTEN-Ernährungskonzept


„Ernährung in der Kita ist keine Privatangelegenheit, sondern professionelle Bildungsaufgabe“, so Regionalleitung Nicole Pribil und Gesundheitsreferentin Änne Fresen, als sie Anfang Oktober für INA.KINDER.GARTEN am bundesweiten Runden Tisch zu Strukturellen Chancen und Hürden bei der Ernährungsbildung in der Kindertagesbetreuung teilnahmen. Zum vierstündigen, virtuellen Austausch am 01.10.2020 hatte das Nationale Qualitätszentrum für Ernährung in Kita und Schule (NQZ) etwa 30 Vertreter*innen aus Bundes- und Länderministerien, Stiftungen, Forschungseinrichtungen und Ernährungsberatungsstellen eingeladen.

Deren Interesse am INA.KINDER.GARTEN-Vortrag zur „Praxis Ernährungsbildung – Chancen, Hürden, Strukturen und Erfolgsfaktoren“ war groß. Die Zeit reichte für die Referentinnen kaum aus, die vielfältigen Inhalte der Ernährungsbildung beim Träger darzustellen. Von der Beschreibung der Ausgangslage – der nicht immer optimalen Ernährungssituation der Kinder und Familien – über die Trägerkonzeption und deren Umsetzung bis zu den Erfolgsfaktoren für gelingende Ernährungsbildung gaben Änne Fresen und Nicole Pribil einen anschaulichen Überblick.

„Jede Mahlzeit ist ein Bildungsangebot und eine Chance für Gesundheitsförderung“, betonten die Referentinnen die Bedeutung der Kindertageseinrichtungen für die Ernährungsbildung von Kindern. Nicht nur die Zusammenstellung und Attraktivität der Speisen auf dem Teller, sondern auch die Atmosphäre beim Essen, die Abläufe, die Beteiligung der Kinder, die Zubereitung und Herkunft der Speisen, die Ernährungskompetenzen der pädagogischen Fachkräfte, die Esskompetenzen der Kinder, die Gruppengröße, die Auswahl des Geschirrs, Anbau, Pflege und Ernte von Gemüse im Garten, die gesundheitlichen Besonderheiten und viele weitere Faktoren spielen dabei zusammen. Für pädagogische Fachkräfte ist die Gestaltung der Mahlzeitensituationen mit Kindergruppen eine große pädagogische Herausforderung, auf die sie in den Fachschulen oft nur unzureichend vorbereitet werden.

Nachfragen gab es insbesondere zur Finanzierung der vollwertigen Verpflegung und Unterhaltung von Großküchen und zur Entwicklung einer Haltung und von Kompetenzen bei den pädagogischen Fachkräften. In Kleingruppen aufgeteilt diskutierten die vielfältigen Entscheidungsträger anschließend, wie sie die vorgestellten Inhalte für ihren konkreten Arbeitsbereich transferieren und nutzen können, um zu guten Rahmenbedingungen für gelingende Ernährungsbildung beizutragen. „Anfangen könnte man schon mal damit, Großküchen mit Küchenfachpersonal und Gemüsegärten bei Kitaplanungen finanziell mit einzuplanen und Ernährungspädagogik im Rahmenlehrplan für pädagogische Fachkräfte stärker zu verankern“, forderten die Referent*innen und schlossen den Vortrag mit dem Aufruf ab: „Es liegt an uns allen, zusammenzuwirken, um den Kindern die Ausbildung von gesundheitsfördernden Ernährungskompetenzen mit auf den Weg zu geben.“

Übrigens: Das Nationale Qualitätszentrum stellt das Ernährungskonzept von INA.KINDER.GARTEN ausführlich als Praxisbeispiel auf seiner Website vor.