Jan 2024
Recht auf freie Meinungsäußerung und Beteiligung – auch in der Kita
So wie Erwachsene haben auch Kinder das Recht, ihre Meinung frei zu äußern, angehört sowie an Entscheidungen beteiligt zu werden, die sie betreffen. Dieses Kinderrecht – 1989 verabschiedet im Rahmen eines weltweiten Übereinkommens der Vereinten Nationen – gilt ebenso wie bei den Erwachsenen unabhängig von beispielsweise Alter, Geschlecht oder Herkunft. Es soll sicherstellen, dass die Perspektive der Kinder einbezogen, respektiert und ihre Fähigkeit, die eigenen Bedürfnisse mitzuteilen, gefördert sowie Partizipation ermöglicht wird.
In der pädagogischen Arbeit nach dem Situationsansatz bei INA.KINDER.GARTEN wird dieses Recht auf vielfältige Weise im Alltag gelebt: z.B. in der gemeinsamen Gestaltung des Kitaalltags, in Gesprächs- und Morgenkreisen, in der vielfältigen Auswahl von Materialien, in der Gestaltung von Räumen, etwa beim Raumgestaltungsprojekt in der Kita Lützowstraße, oder auch bei den Mahlzeiten. Hier entscheiden die Kinder selbst, was und wie viel sie essen oder neben wem sie sitzen möchten. In Gesprächs- und Morgenkreisen sind auch die Jüngsten mit ihren Bedürfnissen, Meinungen und Ideen gefragt, ebenso bei der Planung und Umsetzung von Angeboten, Ausflügen und Projekten. Das Team des INA.KINDER.GARTEN Neue Steinmetzstraße hat auf der Grundlage seiner Kitaverfassung vielfältige Entscheidungsmöglichkeiten geschaffen. Alle Kinder haben klar festgelegte Entscheidungsmöglichkeiten und können mit ihren Möglichkeiten darauf aufmerksam machen. Die Kitaverfassung umfasst u.a. die Themenbereiche Schlafen, Mahlzeiten, Kleidung und Hygiene. Was Kinder mitentscheiden, zeigt sich beispielsweise im Themenbereich Hygiene: Wer soll mich wickeln? Wo werde ich gewickelt? Möchte ich während des Wickeln stehen oder liegen? Die Gestaltung des Alltags beruht auf dem Prinzip der Freiwilligkeit.
Das Bewusstsein dafür, dass Kinder ihre Meinung frei äußern dürfen und etwas bewirken können, schafft die Grundlage für demokratische Teilhabe – in einer Gesellschaft, in der Diskriminierung, Klimawandel und soziale Ungerechtigkeit leider weiterhin relevante Themen sind.