Flügelschlag
Das #ECHTINAKINDERGARTEN Blog
07
Jun 2016

Vielfalt als Chance und Notwendigkeit

Alle Kinder und Erwachsenen haben das Recht, sich in einem Umfeld von Fairness und Respekt für Vielfalt zu entfalten und zu entwickeln. Kinder, Eltern, Erzieherinnen und Erzieher haben ein Recht auf gute Qualität der Bildung, Erziehung und Betreuung – in Einrichtungen, die frei sind von offener oder verdeckter, individueller oder struktureller Diskriminierung aufgrund von Hautfarbe, Geschlecht, Sprache, Religion, der politischen oder sonstigen Anschauung, der nationalen, ethnischen oder sozialen Herkunft, des Vermögens, einer Behinderung, der Geburt oder des sonstigen Status (vgl. Artikel 2, UN-Konvention über die Rechte des Kindes).

Wir erkennen als Unternehmen die Förderung der Vielfalt auch bei INA.KINDER.GARTEN an und schaffen durch Anerkennung, Wertschätzung und Einbeziehung der Vielfalt ein Arbeitsumfeld, das frei von Vorurteilen ist. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erfahren Wertschätzung, unabhängig von Geschlecht, Nationalität, ethnischer Herkunft, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, Alter, sexueller Orientierung und Identität.

In unserer trägerinternen Fortbildung widmet sich ein Baustein dem Thema Vielfalt. Kinder erleben eine große Vielfalt an Menschen: große – kleine, junge – alte, mit und ohne Behinderung, arme – reiche, dicke – dünne, männliche – weibliche, hellhäutige – dunkelhäutige und Menschen mit den verschiedensten Kulturen und Lebensformen. Aus Forschung und Erfahrung wissen wir, dass Kinder und Erwachsene sich wohlfühlen und gut lernen können, wenn diese Vielfalt produktiv zum Thema gemacht wird: Wo sind wir unterschiedlich? Was machen wir in unseren Familien anders als andere? Aber auch: Wo sind unsere Gemeinsamkeiten? Was ist in unserer Kita für alle gültig? So wird es leicht, einzuschreiten, wenn Menschen einander ausgrenzen, weil sie „anders“ sind.
Ziele dieser Fortbildung sind,

  • das Verständnis für die Bedeutung im Bezug auf die kindliche Identitäts­entwicklung zu vertiefen,
  • eine respektvolle und wertschätzende Haltung gegenüber den Besonder­heiten von Kindern und ihren unterschiedlichen Familienkulturen zu entwickeln und zu erweitern,
  • das Wissen und Können über Methoden der Auseinandersetzung mit Unterschieden, sozialer Vielfalt sowie Diskriminierung und Vorurteilen zu erweitern,
  • die Kompetenzen zu stärken, die verschiedenen Perspektiven und kulturspezifischen Hintergründe von Eltern wahrzunehmen und mit allen Eltern in einen vertrauensvollen und wertschätzenden Dialog zu treten.

Aktuelle Prozesse und Veränderungen versuchen wir bestmöglich aufzugreifen und zu thematisieren. Auf Wunsch unserer Leitungskräfte beschäftigten wir uns vor kurzem im Rahmen eines Leitungsforums mit dem Thema „Kinder geflüchteter Familien in der Kita“. In erster Linie ging es um eine Begriffsschärfung, den Austausch und die Sensibilisierung jedes Einzelnen. Was bedeutet Schutzstatus, subsidiär Schutzberechtigte, Ausweisung und Abschiebung eigentlich konkret? Wo können wir uns Hilfe holen, wenn die Verständigung nicht funktioniert? Wie kann WILLKOMMEN in der Praxis aussehen?
Darüber hinaus unterstützt INA.KINDER.GARTEN das Positionspapier des Berliner Bündnisses Willkommen KONKRET. Wir stehen dafür, dass verschiedene Kulturen und Sprachen zusammen kommen und in unseren Einrichtungen gemeinsam den Alltag gestalten.

Darüber hinaus möchten wir für den traditionellen Frauenberuf mehr männliche Fachkräfte gewinnen und beginnen im Moment mit einer neuen Werbestrategie für diese Zielgruppe. Derzeit arbeiten 11% als Pädagogen bei INA.KINDER.GARTEN – wir sind stolz, bereits so viele kompetente und engagierte Mitarbeiter in unseren Kitas zu haben, möchten diesen Anteil aber unbedingt noch weiter steigern. Wir wollen Erzieher für alle Tätigkeiten in der Kita, ob es Sport, Werken, Malen, Tanzen, Singen, Theaterspiel, Kuscheln, Trösten, Wickeln, Füttern und vieles, vieles mehr ist. Und die Erfahrung zeigt es uns: Männer und Frauen sind jeweils so vielfältige Persönlichkeiten, dass wir sie nicht auf bestimmte genderspezifische Stärken festlegen wollen.

Zum 4. Deutschen Diversity-Tag möchten wir unsere bisherigen Erfolge feiern, aber auch dazu aufrufen, weiterzudenken und sich damit auseinanderzusetzen, wie die Vielfalt uns zukünftig begleiten und bereichern kann.