Raumgestaltung
Als Übergänge bezeichnen wir besonders sensible Phasen im Leben eines Kindes. Zu den ersten bedeutsamen Übergängen gehören die Eingewöhnung, der Übergang vom U3 zum Ü3 Bereich, sowie der Übergang von der Kita in die Grundschule. Im Folgenden wird auf alle 3 Bereiche eingegangen werden.
Eingewöhnung
So unterschiedlich kindliche Bildungsprozesse verlaufen, so verschieden sind die Voraussetzungen der Kinder, um anstehende Übergangsprozesse zu bewältigen. Jedes Kind verfügt hierfür über individuell verschiedene Kompetenzen, über unterschiedliche Erfahrungen und eine jeweils eigene Lebenssituation. All das macht es erforderlich die Übergangsprozesse von Kindern schrittweise im individuellen Tempo zu begleiten.
Wer das Kind eingewöhnt obliegt der Familie. Wir haben sehr gute Erfahrungen mit diversen Personen gemacht, ob Mama, Papa, Großeltern, Tante oder Patenonkel. Wichtig ist, dass es eine enge Vertrauensperson des Kindes ist.
Unsererseits benennen wir eine zuständige Fachkraft, welche die Familie einfühlsam im Eingewöhnungsprozess begleitet und eine verlässliche Bindungsperson für das Kind darstellt. Diese wird im weiteren Verlauf auch die Entwicklungsgespräche mit den Eltern führen und die Hauptverantwortung für das Sprachlerntagebuch innehaben.
Sollte sich in der Eingewöhnungsphase abzeichnen, dass eine andere Fachkraft die geeignetere Hauptbindungsperson ist, ist auch ein Wechsel möglich.
1. Schritt Die Familie besichtigt die Kita und kann all ihre Fragen in einem Kennenlerngespräch stellen. Anschließend erhält sie die Hauskonzeption, um einen Einblick in die pädagogische Arbeit des Hauses zu bekommen.
2. Schritt Das Kind bleibt gemeinsam mit einer Bezugsperson (meist ein Elternteil) für eine begrenzte Zeit in der Gruppe. Hierbei planen wir genug Zeit ein, um Informationen auszutauschen. Dabei werden ebenso die gegenseitigen Erwartungen angesprochen, eventuelle Ängste der Eltern vor der neuen Situation wie auch familiäre Fragen und natürlich die Inhalte unserer Arbeit. Am ersten Tag der Eingewöhnung führt die Bezugserzieherin das Erst-Interview für das Sprach-Lern-Tagebuch mit der begleitenden Bezugsperson , außerdem bekommt die Familie einen Willkommensbrief mit vielen nützlichen Informationen und Hinweisen. Ein Ich-Foto-Buch vom Kind, seiner Familie und weiteren wichtigen Bezugspersonen dokumentiert die Zugehörigkeit und gibt zusätzliche Sicherheit in der Eingewöhnung.
3. Schritt Nach einigen Tagen kann das Kind für kurze Zeit ohne Eltern in der Kindergruppe bleiben. Hierbei ist es unerlässlich, dass zeitliche Absprachen eingehalten werden, um das Vertrauen des Kindes nicht zu enttäuschen und die Eingewöhnung nicht zu gefährden. Vertraute Gegenstände wie Kuscheltiere, Lieblingsspielzeug, Fläschchen oder Schnuller erleichtern diesen Schritt für das Kind. Für die wartenden Eltern steht ein kleiner Raum mit Getränken und Lesestoff zur Verfügung.
4. Schritt Die Zeiten ohne Eltern erweitern sich schrittweise, bis die Beziehungen zu den Erzieherinnen und den Kindern der Gruppe vertrauensvoll aufgebaut sind. Wenn das Kind sich sicher genug fühlt, um seinen vollen Stundenumfang allein bei uns zu verbringen, betrachten wir die Eingewöhnung als erfolgreich. Die Gewöhnung an die anderen Kinder unterstützen wir durch Gruppenspiele, Namenslieder und kleine Rituale.
Wir messen der Eingewöhnung einen großen Stellenwert bei, weil sie die Basis für eine erfolgreiche Zusammenarbeit von Familie und Kindergarten bedeutet.
Übergang vom U3 in den Ü3 – Bereich
In unserem Haus wechseln die Kinder in der Regel im August nach ihrem dritten Geburtstag in die obere Etage. Die Gestaltung des Überganges fängt allerdings schon sehr viel früher an. Wie der Beschreibung der Räume schon entnommen werden konnte, gibt es Räume, welche Etagenübergreifend genutzt werden. So lernen die Jüngsten von Anfang an unser Atelier und Bewegungsraum in der oberen Etage kennen. Die Räume werden vorzugsweise zu solchen Zeiten von der unteren Etage genutzt, in der Kindergruppen der Älteren zu externen Angeboten außer Haus, oder im Garten sind.
Im Januar vor dem Wechsel, fangen regelmäßige Besuche, der zuständigen Fachkräfte der oberen Etage, in den Gesprächskreisen der älteren U3 – Kinder statt. So haben die Kinder lange Zeit ihre neuen Bindungspersonen kennenzulernen und Vertrauen zu schaffen. Im Laufe der Zeit werden die Besuche in der oberen Etage ausgeweitet und die Kinder haben häufig die Möglichkeit auch in ihren Freispielphasen die obere Etage zu besuchen.
Für die Familien der „Übergangskinder“ wird es im Laufe des 2. Kitahalbjahres die Möglichkeit geben, die Räume der oberen Etage erneut zu erkunden und die zuständigen Fachkräfte im Rahmen eines Elternabends kennenzulernen.
Der Wechsel findet dann mit der Sommerschließzeit statt. Alle 3 Jährigen starten nach der Schließzeit in der oberen Etage ihren neuen Kitaalltag. Für die kommenden 2 Wochen werden sie noch intensiv von einer ihnen vertrauten Fachkraft der unteren Etage begleitet werden, welche sich nach und nach immer mehr rausziehen wird.
Übergang von Kita in die Grundschule
Das letzte Kitajahr ist in zweifacher Hinsicht bedeutsam: Einerseits ist es besonders – weil der Übergang in die Schule näher rückt und sich alle Beteiligten darauf einstellen müssen. Andererseits ist es nicht besonders – weil sich die pädagogische Arbeit auch im letzten Jahr vor der Schulpflicht weiter an den Grundsätzen und Zielen orientiert, die für die gesamte Kindergartenzeit gelten.
Viele pädagogischen Aktivitäten sind im letzten Kita-Jahr deutlich auf den Übergang in die Schule ausgerichtet. Die Bildungsangebote sind daher weiterhin so konzipiert, dass die Kinder umfassend in ihren kognitiven, motorischen, emotionalen, sozialen und sprachlichen Kompetenzen gestärkt werden.
Am Übergang in die Schule ist es besonders wichtig, dass das Kind selbst und seine Eltern wissen, was das Kind schon alles kann. Wir nutzen hier intensiv das Sprachlerntagebuch zur Dokumentation der individuellen Bildungsbiografie eines jeden Kindes